Am 17. Mai 1899 legte Königin Victoria in ihrem letzten offiziellen Auftritt den Grundstein für den Erweiterungsbau des South Kensington Museum. Im Gedenken an den geliebten Prinzgemahl und seine Leidenschaft für die Künste verlieh sie dem South Kensington Museum den neuen Namen Victoria and Albert Museum. Ihr Sohn und Nachfolger Edward VII. übergab das Monumentalgebäude am 26. Juni 1909 der Öffentlichkeit.
Mit dem Impuls der Industrialisierung wuchs seit 1850 die Zahl der Museen für Kunst und Gewerbe in Deutschland und Europa, vor allem im Kaiserreich Österreich-Ungarn. Nach dem Modell von South Kensington entstanden auch in Indien und Nordamerika museale Einrichtungen. Sie vereinten Schausammlungen mit Ausstellungen, Kunstschulen mit Bibliotheken. Anders als in Kunstmuseen, dienten ihre Angebote und Exponate der Verbesserung kommerzieller Produkte.
In Berlin setzte sich Prinz Alberts älteste Tochter Viktoria, Kronprinzessin von Preußen und spätere Kaiserin Friedrich (III.), nach dem Vorbild ihres Vaters für die Einrichtung des Deutschen Gewerbemuseums (1867) ein. Das Museum für Angewandte Kunst in Budapest wurde 1872 gegründet und bezog 1896 den prachtvollen, von Ödön Lechner und Gyula Pártos entworfenen Jugendstilbau. Dem Vorbild in South Kensington folgten viele Gebäude im Stil der Neorenaissance mit rotem Backstein und Terrakotta-Ornamenten.